Die Zungendiagnose hat ihren Ursprung in der traditionellen chinesischen Medizin, wird aber auch in der Naturheilkunde angewendet. Man geht davon aus, dass die Zunge mit den inneren Organen, dem Blut, den Körperflüssigkeiten, dem Meridiansystem und der Lebensenergie Qi eng verknüpft ist. Die Zungenspitze entspricht demnach Herz und Lunge, die Mitte Milz und Magen, die Ränder Leber und Galle, am Zungengrund Harnblase, Niere und Darm. Der Therapeut betrachtet die Zunge und beurteilt Zungenkörper (dick, dünn, geschwollen, Farbe, Risse, Beweglichkeit), Zungenbelag (Verteilung, Dicke, Farbe, Vorhandensein oder Fehlen) und Feuchtigkeit (trocken oder feucht). All diese Informationen haben eine hohe Aussagekraft über den Gesundheitszustand des Patienten, denn jede Veränderung kann Anzeichen einer Krankheit sein. So lassen sich schnell Fehlfunktionen erkennen, aber auch der Grund der Symptome feststellen, die ein Patient zeigt.
Zungendiagnostik
Die Pulsdiagnose basiert auf uraltem Wissen und vermittelt Informationen über spezifische Organe und ihre Funktionstüchtigkeit. Schon Hippokrates wandte sie an, ebenfalls verbreitet ist sie in der chinesischen Medizin TCM und im Ayurveda. Auch die Schulmedizin verwendet die Pulsdiagnose, wobei sie sich hierbei v.a. auf Herz- und Kreislaufsystem konzentriert. In der traditionellen Naturheilkunde gewährt die Pulsdiagnose Einsicht in die energetische Gesamtverfassung des Menschen und seines Organismus. Sie ist eine der wichtigsten Methoden zur Beurteilung der aktuellen Krankheitssituation. Der Puls ist gewissermassen der Taktgeber fürs Leben. Beim Fühlen des Pulses werden Kriterien wie Stärke oder Schwäche der Pulswelle, Rhythmus, Länge und Breite sowie Qualität (z.B. holpernd, oberflächlich, unregelmässig, gespannt) analysiert. Es werden verschiedene Pulstypen unterschieden, welche zum gesamten Diagnosebild beitragen.